27 04 2007
K 145 (L369) in D-Dur. Joel Sheveloff ist der Meinung, diese (eigentlich alle Sonaten von K 142-147) Sonate sei nicht von Scarlatti, weil ihre Form und Harmonien Scarlatti fremd wären (The keyboard music of Domenico Scarlatti. Michigan: Ann Arbor University 1970). Für mein Ohr besteht aber kein Zweifel: eine schöne Scarlatti Sonate mit einer etwas wehmütigen, zum Träumen einladenden Passage. Man wird aber durch perlende Tonleitern, kräftige Akkorde und rhythmische Verwerfungen schnell wieder aus seinen Träumen gerissen.
26 04 2007
K 144 (L---) in G-Dur, Cantabile. Ein sehr eigenartiges Stück, das auf dem Cembalo gespielt wie eine Spieldosenmusik klingt. Cantabile bezieht sich eher auf die über weite Strecken Einstimmigkeit als auf die Sangbarkeit.
25 04 2007
K 143 (L---) in C-Dur, Allegro. Eine der Sonaten, die im Verzeichnis von Longo nicht aufscheinen. Sie ist im Worgan Manuskript zu finden. Es ist dies eine Handschrift mit 44 Sonaten, die ursprünglich Sebastian Albero, Organist der königlichen spanischen Kapelle 1749, gehörte und dann in den Besitz des Engländers Dr.John Worgan kam. Worgan ließ daraus zwölf Sonaten 1752 bei J.Johnson, London, im Druck erscheinen und weitere 12 bei W.Owen, London 1771. Von Charles Burney, einem (gerade noch) Zeitgenossen Scarlattis, der auf ausgedehnten Reisen Europas Musikleben recherchierte, wird Worgan als Haupt der Scarlatti-Sekte in England bezeichnet (vgl. Kirkpatrick 1972,S.154). „This is a difficult piece with chains of fast parallel thirds, sixths and octaves. In addition, there are some awkward contrariwise leaps, not use by Scarlatti subsequently.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.90). Ein Hörgenuß!
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