04 04 2007
K 122 (L 334) in D-Dur, Allegro. Ross spielt es als Tanzstück im 3/8 Takt, eins-zwei-drei, eins-zwei-drei, eins-zwei-drei. Einige Dissonanzen machen es für einen schlechten Tänzer wie mich vergnüglich. (Allerdings, wenn man nach der Einspielung von Fernando Valenti tanzt, ist die Gefahr zu stolpern schon sehr groß...)
Auch heute höre ich geistliche Musik von Scarlatti. Das hat seinen Grund darin, dass ich gestern per Post 2 CD bekam: Alessandro, Francesco e Domenico - Polyphonic Music of the Scarlatti Family. Ex Tempore, Florian Heyerick (© 2005 Et cetera KTC 1298) und Domenico Scarlatti - Le Quattro Stagioni, Münchener Vokalsolisten & Kammerorchester (©1995 Tudor 707). Die erste CD enthält von Domenico die Missa quatuor voci (di Madrid) und das Magnificat anima mea in einer Aufnahme von Ex Tempore unter der Leitung von Florian Heyerick. Bei der zweiten CD ist der Titel ‚Le Quattro Stagioni’ etwas irreführend. Natürlich dachte ich sofort an Vivaldis 4 Jahreszeiten und wunderte mich, dass Domenico auch so ein Stück komponiert haben soll, wo doch in der Literatur nichts dergleichen bekannt war. Es handelt sich aber um die Serenade “Contesa delle Stagioni” (serenata da cantarsi nel felicissimo giorno natalizio della S.R. Maestà di Marianna Gioseffa Regina di Portogallo nel regio Palazzo), zu deutsch: Erzählung von den Jahreszeiten, für die portugiesische Königin Marainna Josepha, die im königlichen Palast in Lissabon am 6.September 1720 zu ihrem Geburtstag aufgeführt wurde. Gerold Fierz schreibt dazu im Begleitheft:
„Das Werk, aus einer Introduzione („Overtüre“), einem großangelegten Einleitungschor, einer Reihe von Arien mit vorangehenden Rezitativen und einem Schlußchor bestehend, ist, das macht der Text deutlich, ein Gelegenheitswerk – Geburtstagshuldigung an eine Königin. Ihrer hohen Absicht entspricht die Besetzung: vier Solostimmen, Chor, Orchester – und dieses Orchester nicht nur mit Streichern und Basso continuo, sondern mit festlichen Trompeten (in Introduzione und Chorsätzen), mit zwei Hörnern und mit einer Flöte in zwei Arien.
Der Chor lobt den heiteren Tag des großen Festes. In je einem Rezitativ mit nachfolgender Arie preisen die vier Jahreszeiten – inverno, primavera, estate, autumno – ihre Vorzüge. Wer wird den Preis als schönste Jahreszeit gewinnen? Das wird schon rein äußerlich daraus ersichtlich, daß autumno für seine werbende aria gleich auch zwei Jagdhörner, mit denen er prunken kann, zugestanden erhölt (wo die anderen Jahreszeiten sich mit dem bloßen Streichorchester samt Generalbaß zu begnügen hatten...), daß ihm, nach kurzem rezitativischem Streit, eine zweite aria, diesmal mit einer Soloflöte, die fröhlich den Vögeln nachtrillert, konzediert wird. Und fällt nicht der Geburtstag der Königin, den man huldigend begeht, auch in den Herbst? Es legt sich der Streit, man preist den Herbst als die schönste Jahreszeit, den glücklichen Tag, la maggior felicità...“ Die Aufnahme mit den Münchener Vokalsolisten und dem Münchener Kammerorchester unter der Leitung von Hans Ludwig Hirsch entstand 1977 als Gemeinschaftsproduktion der Nymphenburger Festspiele München, des Bayerischen Rundfunks und der Tudor Recording AG.
Es sind zwei sehr schöne, lohnende Einspielungen, auch wenn ich noch immer Schwierigkeiten mit dieser Art von Vokalmusik habe...
03 04 2007
K 121 (L 181) in g-moll, Allegrissimo. “This sonata,which is just as flamboyant as the one which precedes it, obliges the performer to make rapid leaps – up to two octaves. Note the whole-tone modulation at the beginning of the second half.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.88). Trotz dieses Lobes kann ich allerdings mit der Sonate nichts anfangen, sie läßt mich kalt. So lege ich, der Karwoche entsprechend, Scarlattis „Stabat Mater a dieci voci“ (in der Aufnahme von Rinaldo Alessandrini und dem Concerto Italiano, © 1999 Naïve / Opus 111 OP 30248; siehe Besprechung am 16 03 2007)in den CD-Player.
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