Dienstag, 24. April 2007

K 135-142, Scarlatti und die Liebe

24 04 2007

K 142 (L 240) in fis-moll, Allegro. "Many of Scarlatti´s moto perpetuo pieces in quavers are much akin to Italian tarantellas. This one stands out from the rest on account of its use of acciaccaturas and syncopations and through the interjections which lead up to each post-crux.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.90). Keine Ahnung was das heißen soll. Kirkpatrick zählt sie zu den "glanzreichen Sonaten" (Kirlpatrick 1972, S.192) – und damit hat er zweifellos recht. K 142 ist eine sehr schöne, anspruchsvolle Sonate.


23 04 2007

K 141 (L 422) in d-moll, Allegro. "This is one of Scarlatti´s best-known pieces. The series of repeated notes over an accompaniment which is heavily laden with acciaccaturas provides a contrast with the generous flow of the concluding passages of the two halves.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.90). Diese Sonate wird in einigen Handschriften als Toccata bezeichnet. So spielt sie Wanda Landowska auch und schreibt dazu: " Kk 141 is a brilliant toccata whose rapid note-reiterations and stamping basses evoke an image of a mandolin-accompanied Spanish dance,..." (Begleitheft zu EMI Classics CDH 7 64934 2). Bei ihr klingt es, alsob sie diese 1939 aufgenommene Sonate auf einem Synthesizer spielt. Mikhail Pletnev spielt sie rasend schnell, so dass das Ohr fast nichtmehr mitkommt und Gefahr läuft zu stolpern... atemberaubend!


22 04 2007

K 140 (L 107) in D-Dur, Allegro. "...one of the most difficult in the whole of Scarlatti´s works.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.90). Man merkt dies insbesonders, wenn sie auf dem Cembalo gespielt wird. Dennoch sehr schön anzuhören.


21 04 2007

K 139 (L 6) in c-moll, Presto. Eine Sonate, die einiges an pianistischem Können fordert. Ein Ohrenschmaus, vorallem in der Cembaloversion.


20 04 2007

K 138 (L 464) in d-moll, Allegro. "There are few sonatas of such perfect symmetry as Kk 138, which contains three almost identical sequences repeated in the same order: A,B,C/A’,B’,C’.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.90). Man könnte meinen die dreifache Wiederholung läßt Langeweile aufkommen, tut sie aber nicht. Im Gegenteil, durch die kleinen Änderungen wird eine schöne Spannung erzeugt. Die Sonate ist auch melodisch sehr eingängig.

Die von mir lange erwartete Scarlatti-Biographie "Alessandro and Domenico Scarlatti--Two Lives in One" (Pendragon Press 2006, ISBN 978-1-57647-108-1) von Roberto Pagano ist endlich angekommen. Es ist die englische Übersetzung des italienischen Originals von 1985 in einer aktualisierten Version, die die neuen, oft überraschenden Ergebnisse der Forschungen der letzten Jahre berücksichtigt. "We now see Domenico Scarlatti as a leading musical figure at the Portuguese court and a cosmopolitan traveler, whose fame in France was such as to induce the Portuguese ambassador to pay off his gambling debts to save the king´s reputation.” (S.IX)


19 04 2007

K 137 (L 315) in D-Dur, Allegro. "The regular quaver movement in Kk 137 is triggered off by a syncopated theme which reappears at the beginning of the second half after each post-crux.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.90). Ein sehr gefälliges Stück mit einigem Drive!


18 04 2007

K 136 (L 377) in E-Dur, Allegro. K 134, 135 und 136 – allesamt in E-Dur – stehen in dieser Reihenfolge sowohl in der Venediger alsauch in der Parma Handschrift. Es macht durchaus Sinn, sie en suite zu hören.

Scarlatti und die Liebe, Teil 2. Natürlich bietet Google auch zu diesem Thema jede Menge an Information... Die Eingabe der Suchbegriffe "Domenico Scarlatti, Liebe" ergab 29.700 Treffer, "Domenico Scarlatti, und die Liebe" 24 Treffer, "Domenico Scarlatti, verliebt" 583 Treffer, "Domenico Scarlatti, nicht verliebt" 4 Treffer, "Domenico Scarlatti, verheiratet" 365 Treffer, "Domenico Scarlatti, geschieden" 18 Treffer, "Domenico Scarlatti, verwitwet" 2 Treffer, "Domenico Scarlatti, enttäuschte Liebe" 1 Treffer, "Domenico Scarlatti, Ehefrauen" 15 Treffer, "Domenico Scarlatti, homosexuell" 6 Treffer, "Domenico Scarlatti, bisexuell" 3 Treffer. Da würde also folgendes Bild von Mimos Liebesleben ergeben: er war 583 mal verliebt, mit 15 Ehefrauen insgesamt 365 mal verheiratet, wurde 18 mal geschieden und verlor 2 Ehefrauen durch deren vorzeitiges Hinscheiden. Eine enttäuschte Liebe ließ ihn zeitweise homosexuell werden, zumindest aber 3 mal bisexuelle Erfahrungen machen. (Das ist natürlich alles Unfug, zeigt aber, was man mit Statistiken alles behaupten kann.)


17 04 2007

K 135 (L 224) in E-Dur, Allegro. Auch das ist eine sehr fröhliche, abwechslungsreiche Sonate. Ich hab sie zusätzlich durch den MIDI Converter gejagt. Es ist schon sehr interessant wie diese Sonate auf dem Koto oder auf Steeldrums gespielt klingt, auf einer Taiko Drum getrommelt, als Vogelgezwitscher oder in Atem- oder Helikoptergeräusche umgewandelt...

Scarlatti und die Liebe. Ein Thema, das jeden interessiert, über das aber wenig bekannt ist. Bis zu seiner Hochzeit mit der 16-jährigen Römerin Maria Catarina Gentili im Alter von 43 Jahren, gibt es diesbezüglich keine Nachricht. Er stand zu dieser Zeit schon seit mindestens 5 Jahren mit der portugiesischen Prinzessin Maria Barbara de Braganza, deren Cembalolehrer er war und zu bis zu seinem Tode blieb, in Verbindung. Für sie hat er die meisten Sonaten komponiert. (Ein Buch zu diesem Thema ist "Doménico Scarlatti y Bárbara de Braganza. Una Historia de Amor y Música” von Francisco Delgado, erschienen 2000 in Madrid bei Real Musical, ISBN 84-387-0838-2) Es gibt Mutmaßungen, dass Domenico als 32 Jähriger seine Entlassung in die juristische Selbstständigkeit durch seinen Vater wegen einer beabsichtigten Heirat, die sein Vater nicht erlaubt haben soll, betrieben hat. Auch ist die Rede von einer unglücklichen Jugendliebe, einige Kantaten und Arien, z.B. Dopo lungo servire (1702), würden dies vermuten lassen. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratet Scarlatti circa 2 Jahre später ein zweites Mal, diesmal eine Spanierin. Zwar ist auch über sie nichts, nicht einmal ihr Geburtsdatum, bekannt, doch dürfte es sich um eine Liebesheirat gehandelt haben. Waren doch die noch unmündigen Kinder aus der ersten Ehe durch deren Großmutter, Domenicos Schwiegermutter, die bei ihm in Madrid lebte, bestens versorgt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

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