Montag, 30. April 2007

K 146-148

30 04 2007

K 148 (L64) in a-moll, Andante. Vom Feinsten, die ist schön!

29 04 2007

K 147 (L376) in e-moll. Ein eingängiges Motiv mit Wiedererkennungswert, diese Sonate würde einige Einspielungen verdienen.

28 04 2007

K 146 (L349) in G-Dur. Eine beliebte Sonate, sie liegt mir in 5 Einspielungen vor. Mir liegt sie nicht. Tonleiter rauf, Tonleiter runter.

Sonntag, 29. April 2007

K 143-145

27 04 2007

K 145 (L369) in D-Dur. Joel Sheveloff ist der Meinung, diese (eigentlich alle Sonaten von K 142-147) Sonate sei nicht von Scarlatti, weil ihre Form und Harmonien Scarlatti fremd wären (The keyboard music of Domenico Scarlatti. Michigan: Ann Arbor University 1970). Für mein Ohr besteht aber kein Zweifel: eine schöne Scarlatti Sonate mit einer etwas wehmütigen, zum Träumen einladenden Passage. Man wird aber durch perlende Tonleitern, kräftige Akkorde und rhythmische Verwerfungen schnell wieder aus seinen Träumen gerissen.

26 04 2007

K 144 (L---) in G-Dur, Cantabile. Ein sehr eigenartiges Stück, das auf dem Cembalo gespielt wie eine Spieldosenmusik klingt. Cantabile bezieht sich eher auf die über weite Strecken Einstimmigkeit als auf die Sangbarkeit.

25 04 2007

K 143 (L---) in C-Dur, Allegro. Eine der Sonaten, die im Verzeichnis von Longo nicht aufscheinen. Sie ist im Worgan Manuskript zu finden. Es ist dies eine Handschrift mit 44 Sonaten, die ursprünglich Sebastian Albero, Organist der königlichen spanischen Kapelle 1749, gehörte und dann in den Besitz des Engländers Dr.John Worgan kam. Worgan ließ daraus zwölf Sonaten 1752 bei J.Johnson, London, im Druck erscheinen und weitere 12 bei W.Owen, London 1771. Von Charles Burney, einem (gerade noch) Zeitgenossen Scarlattis, der auf ausgedehnten Reisen Europas Musikleben recherchierte, wird Worgan als Haupt der Scarlatti-Sekte in England bezeichnet (vgl. Kirkpatrick 1972,S.154). „This is a difficult piece with chains of fast parallel thirds, sixths and octaves. In addition, there are some awkward contrariwise leaps, not use by Scarlatti subsequently.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.90). Ein Hörgenuß!

Dienstag, 24. April 2007

K 135-142, Scarlatti und die Liebe

24 04 2007

K 142 (L 240) in fis-moll, Allegro. "Many of Scarlatti´s moto perpetuo pieces in quavers are much akin to Italian tarantellas. This one stands out from the rest on account of its use of acciaccaturas and syncopations and through the interjections which lead up to each post-crux.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.90). Keine Ahnung was das heißen soll. Kirkpatrick zählt sie zu den "glanzreichen Sonaten" (Kirlpatrick 1972, S.192) – und damit hat er zweifellos recht. K 142 ist eine sehr schöne, anspruchsvolle Sonate.


23 04 2007

K 141 (L 422) in d-moll, Allegro. "This is one of Scarlatti´s best-known pieces. The series of repeated notes over an accompaniment which is heavily laden with acciaccaturas provides a contrast with the generous flow of the concluding passages of the two halves.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.90). Diese Sonate wird in einigen Handschriften als Toccata bezeichnet. So spielt sie Wanda Landowska auch und schreibt dazu: " Kk 141 is a brilliant toccata whose rapid note-reiterations and stamping basses evoke an image of a mandolin-accompanied Spanish dance,..." (Begleitheft zu EMI Classics CDH 7 64934 2). Bei ihr klingt es, alsob sie diese 1939 aufgenommene Sonate auf einem Synthesizer spielt. Mikhail Pletnev spielt sie rasend schnell, so dass das Ohr fast nichtmehr mitkommt und Gefahr läuft zu stolpern... atemberaubend!


22 04 2007

K 140 (L 107) in D-Dur, Allegro. "...one of the most difficult in the whole of Scarlatti´s works.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.90). Man merkt dies insbesonders, wenn sie auf dem Cembalo gespielt wird. Dennoch sehr schön anzuhören.


21 04 2007

K 139 (L 6) in c-moll, Presto. Eine Sonate, die einiges an pianistischem Können fordert. Ein Ohrenschmaus, vorallem in der Cembaloversion.


20 04 2007

K 138 (L 464) in d-moll, Allegro. "There are few sonatas of such perfect symmetry as Kk 138, which contains three almost identical sequences repeated in the same order: A,B,C/A’,B’,C’.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.90). Man könnte meinen die dreifache Wiederholung läßt Langeweile aufkommen, tut sie aber nicht. Im Gegenteil, durch die kleinen Änderungen wird eine schöne Spannung erzeugt. Die Sonate ist auch melodisch sehr eingängig.

Die von mir lange erwartete Scarlatti-Biographie "Alessandro and Domenico Scarlatti--Two Lives in One" (Pendragon Press 2006, ISBN 978-1-57647-108-1) von Roberto Pagano ist endlich angekommen. Es ist die englische Übersetzung des italienischen Originals von 1985 in einer aktualisierten Version, die die neuen, oft überraschenden Ergebnisse der Forschungen der letzten Jahre berücksichtigt. "We now see Domenico Scarlatti as a leading musical figure at the Portuguese court and a cosmopolitan traveler, whose fame in France was such as to induce the Portuguese ambassador to pay off his gambling debts to save the king´s reputation.” (S.IX)


19 04 2007

K 137 (L 315) in D-Dur, Allegro. "The regular quaver movement in Kk 137 is triggered off by a syncopated theme which reappears at the beginning of the second half after each post-crux.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.90). Ein sehr gefälliges Stück mit einigem Drive!


18 04 2007

K 136 (L 377) in E-Dur, Allegro. K 134, 135 und 136 – allesamt in E-Dur – stehen in dieser Reihenfolge sowohl in der Venediger alsauch in der Parma Handschrift. Es macht durchaus Sinn, sie en suite zu hören.

Scarlatti und die Liebe, Teil 2. Natürlich bietet Google auch zu diesem Thema jede Menge an Information... Die Eingabe der Suchbegriffe "Domenico Scarlatti, Liebe" ergab 29.700 Treffer, "Domenico Scarlatti, und die Liebe" 24 Treffer, "Domenico Scarlatti, verliebt" 583 Treffer, "Domenico Scarlatti, nicht verliebt" 4 Treffer, "Domenico Scarlatti, verheiratet" 365 Treffer, "Domenico Scarlatti, geschieden" 18 Treffer, "Domenico Scarlatti, verwitwet" 2 Treffer, "Domenico Scarlatti, enttäuschte Liebe" 1 Treffer, "Domenico Scarlatti, Ehefrauen" 15 Treffer, "Domenico Scarlatti, homosexuell" 6 Treffer, "Domenico Scarlatti, bisexuell" 3 Treffer. Da würde also folgendes Bild von Mimos Liebesleben ergeben: er war 583 mal verliebt, mit 15 Ehefrauen insgesamt 365 mal verheiratet, wurde 18 mal geschieden und verlor 2 Ehefrauen durch deren vorzeitiges Hinscheiden. Eine enttäuschte Liebe ließ ihn zeitweise homosexuell werden, zumindest aber 3 mal bisexuelle Erfahrungen machen. (Das ist natürlich alles Unfug, zeigt aber, was man mit Statistiken alles behaupten kann.)


17 04 2007

K 135 (L 224) in E-Dur, Allegro. Auch das ist eine sehr fröhliche, abwechslungsreiche Sonate. Ich hab sie zusätzlich durch den MIDI Converter gejagt. Es ist schon sehr interessant wie diese Sonate auf dem Koto oder auf Steeldrums gespielt klingt, auf einer Taiko Drum getrommelt, als Vogelgezwitscher oder in Atem- oder Helikoptergeräusche umgewandelt...

Scarlatti und die Liebe. Ein Thema, das jeden interessiert, über das aber wenig bekannt ist. Bis zu seiner Hochzeit mit der 16-jährigen Römerin Maria Catarina Gentili im Alter von 43 Jahren, gibt es diesbezüglich keine Nachricht. Er stand zu dieser Zeit schon seit mindestens 5 Jahren mit der portugiesischen Prinzessin Maria Barbara de Braganza, deren Cembalolehrer er war und zu bis zu seinem Tode blieb, in Verbindung. Für sie hat er die meisten Sonaten komponiert. (Ein Buch zu diesem Thema ist "Doménico Scarlatti y Bárbara de Braganza. Una Historia de Amor y Música” von Francisco Delgado, erschienen 2000 in Madrid bei Real Musical, ISBN 84-387-0838-2) Es gibt Mutmaßungen, dass Domenico als 32 Jähriger seine Entlassung in die juristische Selbstständigkeit durch seinen Vater wegen einer beabsichtigten Heirat, die sein Vater nicht erlaubt haben soll, betrieben hat. Auch ist die Rede von einer unglücklichen Jugendliebe, einige Kantaten und Arien, z.B. Dopo lungo servire (1702), würden dies vermuten lassen. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratet Scarlatti circa 2 Jahre später ein zweites Mal, diesmal eine Spanierin. Zwar ist auch über sie nichts, nicht einmal ihr Geburtsdatum, bekannt, doch dürfte es sich um eine Liebesheirat gehandelt haben. Waren doch die noch unmündigen Kinder aus der ersten Ehe durch deren Großmutter, Domenicos Schwiegermutter, die bei ihm in Madrid lebte, bestens versorgt.

Montag, 16. April 2007

K 129 –134, Roberto Aussell, Mimo japanisch


16 04 2007

K 134 (L 221) in E-Dur, Allegro. Fröhlich wie der heutige flirrende Frühsommertag, wie ein lustiges, durch eine saftig grüne Wiese fließendes Bächlein.

15 04 2007

K 133 (L 282) in C-Dur, Allegro. Der Mittelteil ist nach Kirkpatrick in Moll gesetzt, die Sonate schließt „mit einer wahren Apotheose in Dur.“ (Kirkpatrick 1972, S.240). Er bezeichnet sie als freie, offene Sonate. „Die freie offene Sonate benutzt oft gänzlich neues Material in der Exkursion oder verquickt es mit dem Material der ersten Hälfte. Mit gewisser charakteristischer Freigiebigkeit gibt sie gern das thematische Material der Eröffnung und des Übergangs hinterher auf.“ (Kirkpatrick 1972, S.291). Ein Motiv klingt nach Drehorgel und Jahrmarkt, was dieser Sonate einen zusätzlichen Reiz verleiht.

Auf YouTube habe ich die Visualisierung der Partitur bzw. des MIDI-Files einer Scarlatti Sonate gefunden. Sie wird von einem genialen kleinen Programm namens Music Animation Machine (MAM Player) von Stephen Malinowski bewerkstelligt, das von seiner Website gratis heruntergeladen werden kann (http://www.musanim.com/player/MAMPlayer2006aug19_035.zip). Toll! Runterladen und die heutige Sonate K 133 (MIDI-File von John Sankey) anschauen (http://www.advancedpoetx.com/info/K133.mamx)!

14 04 2007

K 132 (L 457) in C-Dur, Cantabile. „Charm and vivacity are the contrasting features of this pair of fresh and luminous sonatas (K132&133.Anm.aPx). Kirkpatrick saw in them the climate of Aranjuez. (see Kirkpatrick 1972,S.115.Anm.aPx) Scarlatti´s increasing use of free form means that many new themes are introduced in the second half of Kk 132.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.89). Es muß dort ein mildes, angenehmes Klima herrschen. Wie man bei dieser Sonate allerdings ans Wetter denken kann, ist mir allerdings etwas schleierhaft... Jedenfalls eine sehr schöne Sonate.

13 04 2007

K 131 (L 300) in B-Dur, Allegro. „The tonality is unusual, and the sonata is based essentially on moving thirds.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.89). Beim Hören kam mir das Bild einer im Wasser laufenden und herumhüpfenden Bachstelze in den Sinn.

ドメニコ・スカルラッティ So schreibt man Domenico Scarlatti auf Japanisch. Ein Werkverzeichnis auf Japanisch findet sich im Web unter: http://www.interq.or.jp/classic/classic/data/perusal/saku/Scarlatti.html

Eine Kurzbiografie:

大バッハ、ヘンデルと同年、イタリアに生まれた。父親はナポリ楽派の創始者として重要視される作曲家、アレッサンドロ・スカルラッティ。少年時代に始まる 音楽活動の前半期はオペラや教会音楽が主な作品である。500余曲を数える「ソナタ」は後半生、ポルトガル王女マリア=バルバラ(後にスペイン王妃)の教 育目的で作曲された練習曲である。急速な同音連打や大きな跳躍進行など、当時としては極めて斬新な鍵盤音楽の演奏技巧を開発した。スカルラッティの「ソナ タ」は主にチェンバロで弾かれることを想定して作られたものであり、現代のピアノで弾くにはそのことを踏まえた繊細な技巧を要する。なお、ほとんどが単一 楽章で短い曲であるため、ピアニストのアンコールピースとして演奏されることも多い。(実方 康介)

http://www.piano.or.jp/enc/dictionary/composer/scarlatti_d/index.html

12 04 2007

K 130 (L 190) in As-Dur, Allegro. “Most of the material here consists of parallel thirds and sixths and octaves, and in the main piece stays in the relative minor of the opening tonality.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.89). Noch etwas ausführlicher bei Kirkpatrick: „Obwohl sie in As-Dur beginnt und schließt, basiert die Sonate größtenteils auf der Tonikaparallele f-moll. Die erste Hälfte schließt in c-moll, die Dominante von f-moll ist in Moll abgeändert worden, und die gesamte Wiederaufnehme steht in f-moll. Sie wird durch einen modulierten Übergang erweitert, und die halbe Nach-Crux wird in As-Dur paraphrasiert, wobei eine Erweiterung die Schlußkadenz verlängert. Die einzigen Teile der Sonate, die wirklich in As-Dur stehen, sind die Eröffnung, der Beginn der zweiten Hälfte und der Schluß.“ Verwirrt? „Das ist ein höchst ungewöhnliches Stück.“ (Kirkpatrick 1972,S.298) Hört man die Sonate ohne diesen musiktheoretischen Hintergrund, so ist es einfach ein schönes, kurzes Cembalo bzw.Klavierstück mit einigem Wiedererkennungswert.

Eine neue CD im Briefkasten: Roberto Aussel “Domenico Scarlatti - Quinze Sonates” (© 2005 aeon AECD 0528). “Always faithful to the musical idea as well as to rhythmic patterns and melodic inspiration, these transcriptions open up new perspectives and, with the extreme variety of moods that Scarlatti manages to create in a limited amount of time, they exert a real charm.” (Roberto Aussel, Liner notes). Eine wunderbare Einspielung, die tatsächlich neue Perspektiven eröffnet!

11 04 2007

K 129 (L 460) in c-moll, Allegro. „The division of each half of this sonata around the fulcrum ( called the Crux by Kirkpatrick ) is underlined here by two pauses which punctuate the somewhat repetitive musical discourse.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.89). Klingt etwas kompliziert, aber durchaus reizvoll.


Dienstag, 10. April 2007

K 123-128

10 04 2007

K 128 (L 296) in B-Dur, Allegro. "This sonata has much in common with the preceding one through the innocent charm of its thematic material and the style of its harmonic progressions and rhythmic patterns." (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.89). Maria Tipo spielt diese Sonate sehr ätherisch und ausladend, ihre Einspielung dauert über 7 Minuten, bei Ross 4, bei Rövenstrunck nur 2 min 45 (bei ihm klingt es wie auf einer Orgel gespielt). Es lohnt sich aber!


09 04 2007

K 127 (L 186) in As-Dur, Allegro. "The systematic division of this sonata into groups of four bars and the conventional harmonic progressions mean that it has much of the character of a dance.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.89). Leichtfüßig, tänzerisch bei Soyeon Lee, kräftig, zupackend bei Rövenstrunck und Ross gespielt.


08 04 2007

K 126 (L 402) in c-moll, Allegro. "The melodic sequences, separated from one another by apreggios and chromatic figurations over ostinato chords, differ according to whether they fall on the beat or off the beat. And here we have two of Scarlatti´s most familiar fingerprints." (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.89). Trotz der technischen Raffinesse klingt sie bei Fernando Valenti etwas archaisch. Rövenstrunck spielt sie elegant.


07 04 2007

K 125 (L 487) in G-Dur, Vivo. Eine "...geradezu ansteckende spanische Tanzmelodie..." (Kirkpatrick 1972, S.289). Ein mitreißendes Stück, wenn auch nicht zum Mittanzen.


06 04 2007

K 124 (L 232) in G-Dur, Allegro. "In Kk 124, a torrent of apreggios provides a framework for a Spanish theme accompanied by ostinato chords." (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.88). Eine scheint´s beliebte Sonate, die einige spieltechnische Anforderungen stellt – sie liegt mir (außer von Ross und Rövenstrunck) in Einspielungen von Landowska, Zacharias und Tipo vor. Und alle 5 klingen verschieden, wobei ich keiner den Vorzug geben möchte. Toll! – That´s Scarlatti...

Im Briefkasten heute: Christian Zacharias "Domenico Scarlatti – Vol.1 33 Sonaten, Vol.2 16 Sonaten” (© 2000 EMI Music Netherlands BV EMI Classics 7243 5 73767 2 3 ) – Gesamtspieldauer: 3 Stunden 41 Minuten!


05 04 2007

K 123 (L 111) in B-Dur, Allegro. "Were it not for the unusual tonal layout, this sonata would seem almost archaic, with its three-part note-against-note writing, embellishments and imaginative passages.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.88). Eine sehr schöne, einfache Sonate ohne "Mätzchen" – trotzdem raffiniert.

Mittwoch, 4. April 2007

K 121-122, Contesa delle Stagioni

04 04 2007

K 122 (L 334) in D-Dur, Allegro. Ross spielt es als Tanzstück im 3/8 Takt, eins-zwei-drei, eins-zwei-drei, eins-zwei-drei. Einige Dissonanzen machen es für einen schlechten Tänzer wie mich vergnüglich. (Allerdings, wenn man nach der Einspielung von Fernando Valenti tanzt, ist die Gefahr zu stolpern schon sehr groß...)

Auch heute höre ich geistliche Musik von Scarlatti. Das hat seinen Grund darin, dass ich gestern per Post 2 CD bekam: Alessandro, Francesco e Domenico - Polyphonic Music of the Scarlatti Family. Ex Tempore, Florian Heyerick (© 2005 Et cetera KTC 1298) und Domenico Scarlatti - Le Quattro Stagioni, Münchener Vokalsolisten & Kammerorchester (©1995 Tudor 707). Die erste CD enthält von Domenico die Missa quatuor voci (di Madrid) und das Magnificat anima mea in einer Aufnahme von Ex Tempore unter der Leitung von Florian Heyerick. Bei der zweiten CD ist der Titel ‚Le Quattro Stagioni’ etwas irreführend. Natürlich dachte ich sofort an Vivaldis 4 Jahreszeiten und wunderte mich, dass Domenico auch so ein Stück komponiert haben soll, wo doch in der Literatur nichts dergleichen bekannt war. Es handelt sich aber um die Serenade “Contesa delle Stagioni” (serenata da cantarsi nel felicissimo giorno natalizio della S.R. Maestà di Marianna Gioseffa Regina di Portogallo nel regio Palazzo), zu deutsch: Erzählung von den Jahreszeiten, für die portugiesische Königin Marainna Josepha, die im königlichen Palast in Lissabon am 6.September 1720 zu ihrem Geburtstag aufgeführt wurde. Gerold Fierz schreibt dazu im Begleitheft:

„Das Werk, aus einer Introduzione („Overtüre“), einem großangelegten Einleitungschor, einer Reihe von Arien mit vorangehenden Rezitativen und einem Schlußchor bestehend, ist, das macht der Text deutlich, ein Gelegenheitswerk – Geburtstagshuldigung an eine Königin. Ihrer hohen Absicht entspricht die Besetzung: vier Solostimmen, Chor, Orchester – und dieses Orchester nicht nur mit Streichern und Basso continuo, sondern mit festlichen Trompeten (in Introduzione und Chorsätzen), mit zwei Hörnern und mit einer Flöte in zwei Arien.

Der Chor lobt den heiteren Tag des großen Festes. In je einem Rezitativ mit nachfolgender Arie preisen die vier Jahreszeiten – inverno, primavera, estate, autumno – ihre Vorzüge. Wer wird den Preis als schönste Jahreszeit gewinnen? Das wird schon rein äußerlich daraus ersichtlich, daß autumno für seine werbende aria gleich auch zwei Jagdhörner, mit denen er prunken kann, zugestanden erhölt (wo die anderen Jahreszeiten sich mit dem bloßen Streichorchester samt Generalbaß zu begnügen hatten...), daß ihm, nach kurzem rezitativischem Streit, eine zweite aria, diesmal mit einer Soloflöte, die fröhlich den Vögeln nachtrillert, konzediert wird. Und fällt nicht der Geburtstag der Königin, den man huldigend begeht, auch in den Herbst? Es legt sich der Streit, man preist den Herbst als die schönste Jahreszeit, den glücklichen Tag, la maggior felicità...“ Die Aufnahme mit den Münchener Vokalsolisten und dem Münchener Kammerorchester unter der Leitung von Hans Ludwig Hirsch entstand 1977 als Gemeinschaftsproduktion der Nymphenburger Festspiele München, des Bayerischen Rundfunks und der Tudor Recording AG.

Es sind zwei sehr schöne, lohnende Einspielungen, auch wenn ich noch immer Schwierigkeiten mit dieser Art von Vokalmusik habe...

03 04 2007

K 121 (L 181) in g-moll, Allegrissimo. “This sonata,which is just as flamboyant as the one which precedes it, obliges the performer to make rapid leaps – up to two octaves. Note the whole-tone modulation at the beginning of the second half.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.88). Trotz dieses Lobes kann ich allerdings mit der Sonate nichts anfangen, sie läßt mich kalt. So lege ich, der Karwoche entsprechend, Scarlattis „Stabat Mater a dieci voci“ (in der Aufnahme von Rinaldo Alessandrini und dem Concerto Italiano, © 1999 Naïve / Opus 111 OP 30248; siehe Besprechung am 16 03 2007)in den CD-Player.

Montag, 2. April 2007

K 118-120

02 04 2007

K 120 (L 215) in d-moll, Allegrissimo. "This is where Scarlatti pushes his hand crossings to their limits. The sonata is exceptionally dificult when played up to tempo, i.e. Allegrissimo.” (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.88). Man merkts (eigentlich nicht), Ross und Rövenstrunck meistern es mühelos. "Es scheint Scarlatti hierbei nicht nur auf das kindische Vergnügen des visuellen Effekts anzukommen, sondern auf das tänzerische Gefühl körperlicher Freiheit zu Sprüngen, das sich auf den Hörer überträgt, nicht nur visuell, sondern auch akustisch." (Kirkpatrick 1972,S.221). Scarlatti at his best, das swingt beinahe und hat drive!


01 04 2007

K 119 (L 415) in D-Dur, Allegro.Kirkpatrick weist bei dieser Sonate auf die Acciaccaturen und Akkordbrechungen sowie auf "unmerkliche Übergänge von kleineren zu größeren Klangmassierungen" hin (siehe 1972,S.259,286,313). Auf dem Cembalo von Ross gespielt ist es ein Feuerwerk! Deutlich sind auch Kastagnetten zu hören. Olé!


31 03 2007

K 118 (L 122) in D-Dur, Non presto. "The steady Non presto Kk 118 serves as a prelude to the almost incredible outbursts of Kk 119 where Scarlatti achieves a crescendo by increasing the weight of the obsessively-repeated chords. The first chord consists of three notes, and these are gradually increased until they reach as many as eleven." (Begleitbuch zu Scarlatti The Sonatas Scott Ross, Erato Disques 1988,S.88). Ein schönes Präludium!