28 10 2024
Mit zwei Tagen Verspätung zu Domenico Scarlatti's 339.Geburtstag (26.10.1685-23.7.1757) beginne ich mit der 5.Staffel von MIMO: SCARLATTI DAILY. Sie bringt die erste Ausgabe „Sämmtlicher WERKE für das PIANOFORTE von Domenico Scarlatti“, herausgegeben von Carl Czerny in Verlag der k.k.Hof- und priv. Kunst- und Musikalienhandlung des Tobias Haslinger, Wien (1838/40). Darin enthalten sind 200 Sonaten in 25 Bänden (194 von Domenico Scarlatti, 3 von A.Scarlatti, 1 von A.Soler, 1 eines unbekannten Autors, möglicherweise von M.Clementi und 1 Duplikat)
Lesenswert ist auch das Vorwort:
„Domenico Scarlatti wurde im Jahre 1683 zu Neapel geboren, erhielt seine musikalische Ausbildung theils durch seinen Vater, den berühmten Alessandro Scarlatti, theils durch Gasparini zu Rom, und erwarb sich den Ruhm des grössten Clavier-Virtuosen seiner Zeit. Einen Theil seines Lebens verwendete er zu Kunstreisen in Europa's vorzüglichsten Ländern, wo er durch sein ausserordentliches Spiel eine Bewunderung erregte, wie sie später nur Clementi, und in unserer Zeit einem Paganini, Thalberg und Liszt zu Theil wird.
Um das Jahr 1730 wurde Scarlatti nach Madrid berufen, wo er die letzten dreyssig Jahre seines Lebens blieb, zum Ritter des St.Jacobs-Ordens ernannt wurde, und beyläufig 1760 als Lehrer der königl. Familie starb.
Seine zahlreichen Compositionen für das Clavier sind in jeder Hinsicht der Aufbewahrung würdig, sowohl wegen ihrer eigenthümlichen, über jede Mode hervorragenden Originalität, wie auch wegen der in denselben wehenden natürlichen und heiteren Lebensfrische einer damals in ihrer Jugendkraft aufblühenden Kunst, endlich – und dieses ist praktisch die Hauptsache – des grossen Nutzens wegen, den das Studium derselben selbst jetzt noch jedem Pianisten gewähren muss.
Scarlatti kann man als den eigentlichen Gründer des jetzt so blühenden Fortepianospieles betrachten; seinem Styl und seiner Spielart ist selbst Clementi auffallend gefolgt, und sogar in der neuesten Zeit haben Liszt und Clara Wieck durch den öffentlichen Vortrag seiner Fugen und Sonaten bewiesen, wie unverwüstlich deren Werth und glänzende Wirkung bleibt.
Durch die gegenwärtige Ausgabe der Compositionen Scarlatti's, (die bisher grösstentheils nur im Manuscripte zu Rom und Madrid vorhanden waren,) ist er nun der Vergessenheit entrissen, und wird gewiss auch noch der spätern Nachwelt als ein grosses, Epoche machendes Talent merkwürdig bleiben.“
(Bibliografische Angaben und Inhaltsverzeichnis:https://imslp.org/wiki/Sämmtliche_Werke_für_das_Pianoforte_(Scarlatti,_Domenico)
Eine Ausgabe der Werke Scarlatti's wurde bereits am 22.Oktober 1803 in der „Wiener Zeitung“ angekündigt. Sie sollte im „Kunst- und Industrie-Comptoir“ zu Wien, Am Kohlmarkt Nr. 269 erscheinen. Diese Ankündigung wurde am 26.Oktober und 5.November wiederholt. Am 12.November erschien dann lt.Anzeige in der Wiener Zeitung das erste Heft. Die weiteren sollten vierzehntägig erscheinen. Bis 1807 erschienen 8 Hefte, kritisiert wurde die schlechte Aufmachung, sie waren rasch vergriffen und wurden nicht wieder aufgelegt.
Carl Czerny's Ausgabe der Werke Scarlatti's wurde in der „Neuen Zeitschrift für Musik“ am 4.September 1838 berichtet. Eine entsprechende Verlagsanzeige erschien dann im „Intelligenzblatt zur allgemeinen musikalischen Zeitung“ vom 12.September 1838. Er wird darin als der „eigentliche Gründer des modernen, zugleich brillanten und seelenvollen Klavierspiels“ bezeichnet. Franz Liszt habe diese Gesamtausgabe angeregt. Ab 1.September erschien zunächst monatlich eine Lieferung von 6 Hoch-Folio-Musikbogen, insgesamt 24 Hefte.
CZ No.1 ( K 125 ) in G-Dur auf dem Klavier gespielt von Emil Gilels
https://www.youtube.com/watch?v=q2LYpnAPsSU
Emil Gilels Эмиль Григорьевич Гилельс
https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Gilels
https://www.br-klassik.de/themen/klassik-entdecken/emil-gilels-wird-geboren-pianist-was-heute-geschah-1916-100.html
https://www.deutschlandfunkkultur.de/pianist-emil-gilels-der-priester-am-klavier-100.html
https://www.klassikakzente.de/emil-gilels/news-und-rezensionen/der-todestag-des-russischen-pianisten-emil-gilels-jaehrt-sich-zum-25-mal-143963
http://archiv.emilgilelsfoundation.net/erinnerungen/
https://crescendo.de/personen/emil-gilels/
Emil Gilels Foundation Website
http://emilgilelsfoundation.net
http://archiv.emilgilelsfoundation.net