Freitag, 27. Juli 2007

K 233 - 236, Oper "Tolomeo e Alessandro" (1711)

27 07 2007

K 236 (L 161) in D-Dur, Allegro. Wieder einmal ein eher pianistisches Stück, das einiges an Virtuosität abverlangt.


26 07 2007

K 235 (L 154) in G-Dur, Allegro. Diese Sonate ist sicherlich gute Scarlatti-Musik, sie berührt mich allerdings nicht sonderlich.

Eine kleine Sensation:

Domenico Scarlattis Oper "Tolomeo e Alessandro" (1711) wurde von Alan Curtis wiederentdeckt bzw. rekonstruiert und von seinem Ensemble Il Complesso Barocco beim Montisi Festival der Piccola Accademia di Montisi in der Kirche San Francesco in Asciano in der Toskana/Italien am 21.Juli 2007 „uraufgeführt“.

Die Besetzung:

Tolomeo - Ann Hallenberg
Seleuce - Klara Ek
Elisa - Roberta Invernizzi
Araspe - Theodora Baka
Alessandro - Marta Vantoni Iorio
Dorisbe - Mary-Ellen Nesi

Der Librettist Carlo Sigismondo Capeci (1652-1722) gibt dazu folgende Inhaltsangabe:

„Tolomeo, von siener Mutter Cleopatra verbannt, lebt heimlich auf Zyoern als einfacher Schäfer unter dem Namen Osmino. Seleuce, sein Weib, das ihm entrissen wurde und von Cleopatra zu Trifone, dem Tyrannen von Syrien, geschickt wird, erleidet unterwegs Schiffbruch. Alle Welt glaubt, sie sei ertrunken. In Wirklichkeit aber rettet sie sich, und da sie ihren Gemahl auf Zypern weiß, begibt sie sich, ebenfalls als Schäferin unter dem Namen Delia, dorthin, um ihn zu suchen. Unterdessen ist Alessandro auf Geheiß seiner Mutter mit einem mächtigen Heer gen Zypern gezogen, um Tolomeo zu fangen. Im Innersten aber ist er entschlossen, sein Bruder zu retten und ihm die Krone zurückzugeben. Zu dieser Zeit herrscht in Zypern Araspe, der mit seiner Schwester Elisa in einem Lustschloß am Strande lebt. Er verliebt sich in die Schäferin Delia, die eigentliche Seleuce, während Elisa in Liebe zu Osmino, dem wirklichen Tolomeo, entbrennt. Endlich ist auch noch Dorisbe da, die Tochter des Isauro, Fürst von Tyros. Araspe hatte sie einst geliebt und dann verlassen. Sie verkleidet sich als Gärtnerin und nennt sich Clori. Zwischen diesen sechs Personen ereignen sich nun verschiedene Vorfälle, die der historischen Wahrheit nicht zuwiderlaufen.“ (Kirkpatrick 1972, S.67)

Unter dem Titel „Domenico Scarlatti wiederentdeckt“ war im Deutschlandfunk am 23.7. nachstehende Renzension zu hören. Unter http://ondemand-mp3.dradio.de/podcast/2007/07/23/dlf_200707231747.mp3 kann diese Sendung auch als Podcast zum nachhören downgeloadet werden.

Domenico Scarlatti wiederentdeckt

Die rekonstruierte Oper "Tolomeo" beim neuen Musikfestival von Montisi
Von Thomas Migge

Hätte sich nicht jemand auf die Suche nach einer verloren gegangenen Partitur gemacht, dann hätte in Montisi in der Toskana ein Stück nicht erklingen können, das bereits vor fast 300 Jahren komponiert wurde. Für das Festival "Piccola Accademia di Montisi" war das ein fulminanter Auftakt: die Uraufführung von Scarlattis Oper "Tolomeo e Alessandro".

Tolomeo ist der Sohn der ägyptischen Königin Kleopatra. Der junge Mann lebt unter dem Pseudonym Osmino als Hirte auf der Insel Zypern. Verheiratet ist Tolomeo mit der bildschönen Seleuce, die von Kleopatra entführt und Trifone, dem Tyrannen von Syrien, geschenkt wird.

Tolomeo beweint den Verlust seiner Liebsten, die er erst am Ende der Oper wiedersehen wird.

Der ohne Übertreibung musikalische Höhepunkt des italienischen Musiksommers war am Wochenende mitten in der Toskana zu hören, in der kleinen Ortschaft Asciano. In der romanischen Kirche San Francesco führte Händelspezialist Alan Curtis mit seinem Ensemble "Complesso Barocco" die Oper "Tolomeo e Alessandro" des vor 250 Jahren verstorbenen Domenico Scarlatti auf. Curtis ist es zu verdanken, dass diese Oper jetzt wieder komplett vorliegt:

Vor einigen Jahren lernte ich Ralph Kirkpatrick kennen, einen Scarlatti-Spezialisten, der mir erzählte, dass von der Oper "Toloemo e Alessandro" nur der erste Akt existiert, der Rest sei verloren gegangen. Ich suchte den Besitzer der einzigen erhaltenen Originalhandschrift in Mailand auf, ein Privatmann, und machte mir eine Fotokopie. Aus meiner Idee, das Original von der Universität Berkeley in Kalifornien, wo ich unterrichte, aufkaufen zu lassen, wurde nichts: der Mailänder starb und seitdem gilt das Original des ersten Aktes als verloren.

Zum Glück besitzt Curtis seine Fotokopie, und mit ihr ging er auf die Suche nach den fehlenden Akten:

Es war eine wunderbare Überraschung, dass ich den zweiten und dritten Akt in England fand, in der Adelsresidenz Belton House. Ich vermute, dass die dort von mir entdeckten Akte durch Händel an den Besitzer von Belton House gelangten.

"Tolomeo e Alessandro" ist sicherlich eines der melodienreichsten Werke von Domenico Scarlatti. Besonders faszinierend sind die langsamen Arien, die immer ein wenig an Händel erinnern und dessen dramatische Dichte besitzen. Scarlatti, das beweist die in Asciano wiederaufgeführte komplette Oper, steht in nichts Händel nach. Unter der Leitung von Curtis sangen unter anderen drei der derzeit besten Interpreten für die Opern Händels und der italienischen Schule der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts: die schwedische Mezzosopranistin Ann Hallenberg als Tolomeo, die junge Sopranistin Klara Ek, eine stimmliche Entdeckung aus Dänemark, sowie die kraftvolle italienische Mezzosopranistin Roberta Invernizzi. Dazu die leidenschaftliche Interpretation von Curtis, der das Schnelle und Langsame, das Dunkle und Helle, die Trauer und die Freude der Komposition Scarlattis auf ergreifende Weise hervorhob.

Eine Aufführung, die im Rahmen eines neuen, kleinen und sehr feinen Festivals stattfand. Bruce Kennedy, der weltweit angesehene Cemballobauer, gründete in Montisi, nicht weit von Asciano entfernt, die "Piccolo Accademia di Montisi":

Ich empfand das Bedürfnis, meine musikalische Welt, die des Clavicembalos, zum Zentrum einer Akademie und eines Festivals zu machen. Dank reicher amerikanischer Freunde gründete ich die Akademie, die 50 Nachwuchs-Cemballisten die Möglichkeit gibt, bei freier Kost und Logis, Masterkurse bei einigen der besten Cemballisten zu besuchen.

Neben Alan Curtis unterrichten an der "Piccola Accademia di Montisi" Gustav Leonhard, Mahan Esfahani, Mitglieder des Capriccio Stravagante und Skip Sempé. Sie alle geben auch Konzerte an idyllischen Orten: in uralten Kirchen und malerischen Burgen. Bleibt zu wünschen, dass Bruce Kennedy im nächsten Jahr ein wenig Werbung für sein Festival macht - das in diesem Jahr nur von eingeweihten Freunden barocker Musik frequentiert wurde, die durch Mund-zu-Mund-Propaganda von dem Festival, das gestern Abend zu Ende ging, erfahren hatten.
http://www.dradio.de/index.php?uri=dlf/sendungen/kulturheute/649451/

Weitere Aufführungen in Spanien:

beim Via Stella Festival di Santiago de Compostella am 23.Juli 2007 und im JARDINES ISABEL CLARA EUGENIA in Madrid (c/ Mar Caspio, 4. Madrid) am 23.November 2007.

Arien aus dem 1.Akt wurden von Alan Curtis und seinem Ensemble Il Complesso Barocco bereits vor einiger Zeit eingespielt und sind auf der CD „Scarlatti, Domenico - Lettere amorose: Cantatas, Sonatas & Operatic duets“ mit Patrizia Ciofi (Sopran) und Anna Bonitatibus (Mezzo) bei EMI (Virgin/EMI 545 546 2) erschienen.

Georg Friedrich Haendel schrieb ebenfalls eineTolomeo Oper in 3 Akten: „Tolomeo, Re d'Egitto“ (HWV 25). Sein Librettist Nicola Francesco Haym verwendete Scarlatti´s Vorlage. Sie wurde am 30. April 1728 im King's Theatre am Haymarket in London uraufgeführt. Die Oper kam nur auf sieben Vorstellungen und wurde nach dem 21. Mai abgesetzt. Sie wurde in den Jahren 1730 und 1733 am King's Theatre wiederaufgenommen. 1724 hatte Haendel bereits eine Oper mit Ägyptenbezug geschrieben: Giulio Cesare In Egitto, das Libretto war ebenfalls von Nicola Haym.


25 07 2007

K 234 (L 49) in g-moll, Andante. Ein ruhiges, meditatives Stück, sehr schön.

Veranstaltungshinweis:

31.Juli 2007, 20:00 und 22:30 im Blue Note Jazz Club, NY

Donal Fox: Scarlatti Jazz Suite Project

Blue Note Jazz Club
131 W. 3rd Street
New York, NY 10012

Don't miss the chance to see world-class pianist Donal Fox in his Blue Note debut! Two Shows! One Night Only!

" Donal Fox is a remarkable pianist who has positioned himself on the cutting edge of jazz by incorporating classical techniques and melodies. The pinnacle of his achievement is found in his blending of Monk and Bach, in his vivid reimaginings of the Modern Jazz Quartet, and in such dazzling original works as 'Scarlatti Jazz Suite' and 'Italian Concerto Blues.' Donal is one of a small handful of musicians who embody the promise of jazz's future." -- Gary Giddins, New York

"Fox's band has the Modern Jazz Quartet's poise and John Coltrane Quartet's power."
-- The Boston Globe

"Fox is a brilliant technician and an exquisite magician at the keyboard. From Bach's Preludium emerged a tango by Astor Piazolla as if it were the most natural thing in the world"
-- Mittelbayrische Zeitung

Master of Improvisation at the Piano: Donal Fox makes 'Bach swing.'"
-- Der neue Tag, Deutschland

"Confounding the Genre Police"
-- Downbeat
www.bluenote.net


24 07 2007

K 233 (L 467) in e-moll, Allegro. Diese Sonate hinterläßt bei mir einen etwas zwiespältigen Eindruck. Eine Flut von Tönen prasselt da auf mich herein, die mir etwas zuviel ist, doch dann gibt es wieder ungeheuer schöne, einfache Passagen wie Inseln der Ruhe und Kontemplation.

Zu Scarlatti´s 250.Todestag erschienen in der Online Ausgabe des Guardian zwei sehr lesenswerte Artikel von Robert White mit den Titeln: The mercurial maestro of Madrid und Domenico Scarlatti: Further listening. „Robert White looks at the man who gave real heart to the harpsichord... and goes in search of Scarlatti on the web.”
http://music.guardian.co.uk/classical/story/0,,2130381,00.html
http://music.guardian.co.uk/classical/story/0,,2130419,00.html

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

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