Mittwoch, 4. Juli 2007

K 208 – 213, Farinelli

04 07 2007

K 213 (L108) in d-moll, Andante. Eine sehr beliebte Sonate, die mir in 3 Einspielungen vorliegt. Laut Alain de Chambure wurde sie als Signature tune in den über 200 Sendungen der Scarlatti Complete Recordings Rundfunkserie 1985 von Radio France und in Programmen der EBU verwendet. Sie eignet sich dazu sehr gut – der ideale Einstieg für eine Rundfunksendung. Für den privaten Gebrauch: Musik zum Träumen, Musik sich zu entspannen – vorallem in den Aufnahmen von Michail Pletnev und Roberto Aussel.


03 07 2007

K 212 (L 135) in A-Dur, Allegro molto. Alain de Chambure spricht von einer „heroic power“ dieser Sonate. Das ist etwas übertrieben, wenngleich es sich tatsächlich um eine sehr energiegeladene, kraftvolle Musik, eine Musik „mit Power“, handelt.


02 07 2007

K 211 (L 133) in A-Dur, Andantino. „... Kk 211, which meanders gently along and contains spicy overtones of the mandolin,...“ (Alain de Chambure 1988,S.99). Auch Kirkpatrick erinnern „die wirbelnden wiederholten Töne“ an die Mandoline. (Kirkpatrick 1972, S.232) Sie sind durchaus als solche wahrnehmbar, vorallem am Cembalo.


01 07 2007

K 210 (L 123) in G-Dur, Andante. Ein hübsches Herumgestelze von Trillern. An Dante: kannst du etwas damit anfangen?

Auf ARTE wurde heute der Film „Farinelli“ (B/F/I 1995) gesendet, ein sehr beeindruckendes Werk über Farinelli, die Geschichte seiner Kastration, deren Folgen, und damit in Zusammenhang die Suche nach seiner Rolle und seinem Platz in der Musik. Dieser Film unter der Regie von Gérard Corbiau mit Stefano Dionisi und Enrico Lo Verso als Hauptdarsteller erhielt den Golden Globe und eine Nominierung für den Auslands-Oscar.


30 06 2007

K 209 (L 428) in A-Dur, Allegro. Diese Sonate, die er mit K 208 paart, enthält für Kirkpatrick „radikale Stimmungsumschwünge“ und „dramatisch konzipierte Gegensätze“, die beim Vortrag dazu berechtigen „... alle Möglichkeiten der Cembaloregistrierung oder der Klavierdynamik bis zum letzten aus(zu)nützen,...“ (Kirkpatrick 1972, S.314) Sie „... ist eine jota. Bei diesem schwindelerrregenden Wirble zuckender Füße, stampfender Hacken und schriller Dorfinstrumente spürt oder hört man die unvermeidlichen Kastagnetten in den sich steigernden Crescendi rhythmischer Beschleunigung, die T.45 und 61 in einem klappernden Schwirren und Trillern kulminieren.“ (Kirkpatrick 1972, S.196). Hier geht tatsächlich „die Post ab“...


29 06 2007

K 208 (L 238) in A-Dur, Adagio e cantabile. „Yet another marvel! If I had to choose one sonata, it would be Kk 208.“ (Alain de Chambure 1988,S.99). Jedenfalls eine gute Wahl! Kirkpatrick mutmaßt, „vielleicht gibt Venedig III 3 (K.208) Scarlattis Impression der vokalen Arabesken wieder, die sich in weiten Bögen langgezogen über halbabwesende Gitarrenakkorde spinnen, wie man es jetzt noch von Zigeunern im südlichen Spanien hören kann. Das ist höfische Flamenco-Musik, für die Gemächer des königlichen Schlosses elegant und passend zurechtgemacht wie die Spieler und Sänger, die Goya einige Jahre später auf seinen Bildteppichen darstellte.“ (Kirkpatrick 1972, S.196). Ich höre da kaum Flamenco, K 208 ist eine sehr leise, melancholische Sonate.

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